der nachbar und andere maenner

Donnerstag, 31. März 2005

make my day

während ich vollkommen orientierungslos durch berlin mit dem cityflitz fahre, abwechselnd auf den teufelsberg, ein spaghettieis oder auf toilette will, philosophiert der assistent über sein kompliziertes sozialverhalten und dass er nicht glaubt in diesem leben noch einmal eine freundin abschnappen zu können. dann seufzt er. ich stemme theoretisch meine hände in die taille, hole luft und werfe ihm vor, dass er es selber in schuld sei, mich hätte er ja nicht zurück gewollt. dann grinse ich ihn frech an und lache mir insgeheim eins, denn ich weiss, er hat jetzt ein problem, solche dinge sind ihm mindestens unangenehm, in jedem fall aber hochnotpeinlich, will er mich doch nicht verärgern.

ich entschärfe die situation, in dem ich einem taxifahrer lauthals die pocken an den arsch wünsche, einen fußgänger um ein haar zu tode fahre und am adenauer platz entnervt nach links abbiege und den assistent frage wo ich jetzt bin und wie ich am schnellsten zu einem spaghettieis komme. der assistent lehnt sich aus dem fenster und erklärt einer ampel, dass er mit all dem nichts zu tun hat und vollkommen ortsfremd ist und schweigt sich zur richtungsproblematik ausgiebigst aus. ich passiere den stutti, denke obacht die kantstrasse und steuere hoch umständlich auf den großen stern zu. der assistent sagt, dies sei eine erstklassige idee, zum feierabendverkehr würde dort so gut wie niemand zugegen sein und pustet drei punkte in die luft.

ich nöle herum, dass mir langweilig ist und der assistent sagt, lass uns digitalkameras gucken gehen. das tun wir dann fast 2 weitere stunden, fahren zu guter letzt in die deutsche demokratische republik zu einem mir bis dahin völlig unbekannten medienmarkt-derivat. der assistent sagt, dass das personal von lebensmitteldiscountern immer extrem glücklich ist, wenn noch kunden um fünf vor acht den laden stürmen und ich denke, wenn ich mich beeile dann schaffe ich das noch bis neunzehnuhrfünfundfünfzig auf die goerzallee.

er hat recht, die damen gucken mehr als beglückt, und hernach sehr erstaunt, denn wir sind um neunzehnuhrneunundfünfzig bereits an der kasse, mit grillutensilien in hülle und fülle. die sonne scheint und das wochenende ist nah.

auf dem teufelsberg sagt er mir dann, dass er nicht mehr wissen will, wenn ich einen mann kennenlerne, denn, was er nicht weiß, das macht ihn nicht ärgerlich. womit er mir die worte aus dem kopf genommen hat. mal wieder.

Dienstag, 14. Dezember 2004

neuigkeiten von den/dem nachbarn

es ist so. bei rotwein lassen sich dinge klären. zum beispiel, warum mich das gefühl, dass mich die mitbewohner in dem haus, in dem ich wohne, für bekloppt halten, in der tat nie trog. denn das tun sie.

folgendes: ich habe am nikolausi-morgen sehr früh im vorderhaus vor alle türen nikolausis geparkt, geschenkeweise, um ehrlich zu sein. nur die kinderfamilien haben nikolausinester bekommen. und der nachbar (jawoll, DER NACHBAR!!) ein lindt-klingelglocken-nikolausi, wegen der individuellen wichtigkeit und so weiter.

seit dem geht das gerücht es gäbe den nikolaus. nikolausi in tarnklamottage, a.k.a frau s.

meine neue beste verbündete, die nachbarin mit den fischen, hat mir gestern einen weihnachtsbaumbewunderungsbesuch abgestattet, bei dem, sagen wir mal, rotwein zum einsatz kam.

der einzig relevante nachbar ist wirklich single und findet mich erwiesenermaßen ‚speziell’. der mann der nachbarin findet mich ‚skurril’ weil ich ‚immer so merkwürdiges zeug erzähle’, die nachbarin fand mich erst einmal plemplem, weil ich wohl geschichten über erzählungen meiner katzen und was die so denken und warum verbreitet habe, mag mich aber jetzt gut leiden.

h. wohnt eins höher und ist nett, hält mich für ebenfalls plemplem, aber süß, wegen der ostereiernester, die ich osterns im vorderhaus verteile.

die nachbarin meint, es wäre grenzgenial, wenn ich sachen wie ‚hoi’ wenn ich den nachbarn sehe, oder kommentarlose sachen wie ‚entzückender kaktus, den ihr kollege trägt’ erst einmal unterbinde, wenn der nachbar zugegen ist. (übrigens der nachbarskollege fand mich richtig lustig, mal am rande bemerkt, cooler typ, ich find mich ja auch komisch)

dann, so meint sie, klappt das auch, mit dem herrn nachbarn. 2005 kann also kommen. und alles inhäusig, ein traum.

Montag, 18. Oktober 2004

78

.... miss him!

kinski

Dienstag, 14. September 2004

things that glow

wenn nur das mit dem gelee in meinem kopf ein ende haben würde, wenn ich nur meine finger unter kontrolle hätte, wenn, wenn, wenn. gut, rauche ich noch eine zigarette, gut, lese ich eben noch mal diesen satz, den ich nicht verstanden habe. mehr habe ich bisher noch nicht gelesen und wenn ich ich bei sachen wie ‚rot ist rot, grün aber nicht’ intellektuell nicht mehr hinterherkomme, warum soll ich geschichten über nette sanitäter im einsatz auch nur ansatzweise weiter lesen?

oha, das unheil naht. es sagt: frau schnatterliese?, ich gnarze mir ein: ja! und gebe mir alle erdenkliche mühe mein rudimentäres gebrabbele mit einem entspannt-souveränen gesichtsausdruck inhaltlich verbinden. es wäre ein prima schachzug gewesen, anstatt der kontaktlinsen meine brille anzuziehen, hätte ich mich doch trefflich hinter ihr verstecken können. mein mantra ‚alles nicht so wichtig nehmen’ zieht mal wieder null die bohne, weil es in einem fort in meinem kopf WEIL ES ABER WICHTIG IST herumbrüllt.

ein relevantes alkoholisches getränk könnte helfen. ich kenne die karte leider auswendig, ich bin hier öfter, blättere aber dennoch unentspannt in ihr herum. dann entscheide ich zu trinken, was s. immer trinkt in erster linie weil ich mich an das wort baron samedí gerade nicht erinnern kann. den hätte ich nämlich gerne.

innewendig suche ich verzweifelt nach schwänken aus meinem leben, so recht will mir nichts einfallen und das was ich gerne sagen will, ist unpassend, unzeitig, unmöglich und nicht jugendfrei. in einer ähnlichen situation habe ich einen kollegen in hellers bierhaus zu köln mal mit folgendem satz irritiert: was jetzt? reden wir jetzt noch ein bischen blöd drumherum oder küssen wir gleich? besagter kollege erklärte mir damals, er wolle keine waschmaschine kaufen, sondern mit mir flirten, aber das ginge ja wohl nicht und wandte sich einer anderen kollegin zu. seit dem bin ich zurückhaltender.

er erzählt irgendwas, ich beschäftige mich in meinem kopf mit dieser liste all der dinge, die ich ihm auf überhaupt keinen fall nie nicht auch nicht unter rohypnol sagen darf. gut, ich muss sprechen, sonst macht das hier keinen sinn. es entspinnt sich etwas, dass man bei wohlwollender betrachtung als konversation bezeichnen darf. in mir wundere ich mich ein bischen, ich kann ja doch sprechen. das ist ja fantastisch. ich kann ja auch reden.

<schnitt>

wir fangen mit dem kleinen finger an. man kennt das ja, gibst du den kleinen finger, nimmt wer die hand. soll er. tut er. ich auch.

come down to my house
and stick a stone in your mouth,
you can always pull it out
if you like it too much

make a whole new religion,
a falling star
that you cannot live without
and i’ll feed your obsessions
there will be nothing but this thing
that you will never doubt

supervixen - garbage


er hat mich. oder, ich hab ihn. und deswegen hier und jetzt auch mich.

Freitag, 3. September 2004

mann oh mann...

also, ich habe regelrecht angst vor meinem über die straße wohnenden gegenüber-nachbarn. mal ehrlich, ich bin schon über gebühr oft zuhause und erledige ich dinge, aber dieser mensch????? man weiß es nicht. der ist mir unheimlich. wirklich unheimlich, ich habe die allerschlimmsten befürchtungen alles illegale inkludierend.

am allerschlimmsten ist aber die total absenz andere lebender wesen in der wohnung des gegenüber-nachbarns (ich meine, bei mir gibt es immerhin noch regelmäßigen besuch, menschen, bisweilen beziehungspartner, solches eben).

also der nachbar ist eher untersetzt und hat eine halbglatze, was allerdings nicht bedeutet, dass der typ unbedingt älter sein muss als ich; was seit neuestem in der tat ein ding in sich ist, denn ich bin seit einigen tagen der auffassung, es gibt ohnehin nur noch wenige menschen, die älter sind als ich, was allerdings in erster linie ein tiefenpsychologisches problem meiner selbst ist. sei es drum, der kerl hat einen sehr dicken bauch, den er immer wieder gerne in die sonne platziert, was er kann, denn er hat im gegensatz zu mir nachmittagssonne, der arsch.... auch wieder ein anderes thema, balkonneid gepaart mir himmelsrichtungausrichtungsbalkonneid..... wie auch immer, da liegt er dann der nachbar, den ganzen tag, bewegungslos es sei denn, er muss pullern, was er nicht oft tut, so scheint es mir.

also wo war ich, richtig, der nachbar, der gegen 14:00 die rollladen hochzieht und meines wissens weder nahrungsmittel einkauft ( habe ich noch nie gesehen) oder auch im extremsten fall vor 23:00 nie nicht das haus verlässt (nicht das ich wüsste und ich weiß viel). Ich liege oft und gerne auf der lauer, hinter meinen unzähligen pflanzen und habe sonst wenig zu tun. auch wieder ein anderes thema.

der nachbar ist also entweder nachwächter in der örtlichen psychiatrie (meine theorie) oder nachtwächter sonst wo (s. ihr seine theorie (und die der anderen sporadischen gäste die ich mein eigen nenne)). der nachbar hat viele haare auf dem bauch, die gerne sehr nass geschwitzt sind, was ich selbst über die straße gut sehen kann.


huh, scary, crazy und so. Ich muss aufhören ‘medical detectives’ zu schauen und ‘csi’ und ‘profiler’ gleich mit. und ja, ich habe einen dachschaden. und langweilig ist mir auch.

Dienstag, 15. Juni 2004

ich habe eine wassermelone getragen

ach fast hätte ich es vergessen.

ich hatte mich doch vor einigen monaten intensiv in den gedanken gesteigert, mir meinen nachbarn zu schnappen und dieses vorhaben dann in die tonne getreten, weil mir das alles sehr langwierig und letztendlich sinnlos erschien.

und mittig zwischen heute und vor ein paar monaten, war mir dieser gedanke komplett aus dem sinn gegangen, nun, offen gestanden, ich habe zwar des nachbars fahrrad im hausflur stehen sehen, nicht jedoch den nachbar.

irgendwann am wochenende bin ich ihm mal wieder mit tüten und ähnlichem behangen begegnet und und konnte selbst bei pessimistischster auslegung der lage nicht umhin zu bemerken, dass er mich aus eigenem antrieb ohne vorher mit blödsinn von mir zugemüllt worde zu sein, anlächelte. leider ist mir das erst wirklich bewusst geworden, als ich bereits wieder in meiner wohnung war (note to self: an eigenem schnallfaktor arbeiten). aber wie gesagt, dieser gefühlsbrei ist ja nun alles andere als heiß und so habe ich mich nicht weiter dem trauern hingegeben.

wie es immer ist, ich kann mich nicht gut konzentrieren, und so vergesse ich meist das ein oder andere ding beim einkauf und nicht selten sind es die produkte kaffee und brokkoli. und weil ich beim brokkoli/kaffeekauf auch noch auf wunderschöne champignons stieß und der kreuzberger brotkorb noch haselnußbrot hatte ( ein wunder !) bin ich zum zweiten mal an diesem Samstag mit einer vollen tüte nach hause gewandert (note to self: ich muss verbreiten, eine familie ernähren zu müssen, wegen der unnatürlichen einkaufsmengen) und begegnete, natürlich, dem nachbar, diesmal auf mich zu radelnd.

ich kann mir nun überlegen, was mir besser in den kram passt: a.) er hat mich angelächelt UND gegrüßt weil er mich mag oder b.) er hält mich für einen bulemische irre, findet mich skurril verfressen und lacht mich nicht an, sondern aus.

Freitag, 16. April 2004

ein blind date, wie man es besser nicht hinrichten kann!

mein schwanz ist kein sperrgebiet...
desaster part I

… bedeutungsschwanger hingen just diese worte im raum, irgendwie wie bodennebel. es war 7 Uhr morgens, mitte oktober 2001. seit etwas weniger als 4 wochen war das world trade center nun schon zerstört – ground zero. und es schien nicht vorbei zu sein. also gut, 'his dick is not ground zero'.

ich konnte ihm nicht richtig folgen. was wollte er mir damit sagen? hatte ich im rausch andeutungen in diese richtung gemacht? weiterhin schweigen. einem ersten impuls folgend, verkündete ich, den ort des geschehens, ja der zerstörung, verlassen zu wollen. ich hatte die rechnung ohne den wirt gemacht. nichts, wirklich nichts, bleibt unkommentiert dieser tage, so denn auch an diesem morgen. ich wünschte mich dringend nach berlin. reden ist silber, schweigen ist gold.

was bringt menschen dazu, geschehnisse, oder in diesem fall nicht-geschehnisse, unbedingt immer an-, durch- und (zu allem überfluss) dann noch auszudiskutieren? ich weiss es nicht. ich wollte es auch nicht wissen. ist es unvermögen, rechtfertigungsdruck oder noch schlimmeres? wie gesagt ich hatte genug und wollte weg. leichter gesagt als getan, es war die zeit für rede und antwort. und es war ja ausser mir niemand anderes verfügbar.

aus rücksicht auf mich erspare ich es mir, diesen erklärungsprozess aufzuschreiben. stunden später sass ich in meinem auto auf dem weg nach hause, immer noch benebelt und wirr erklärt, was warum passiert, respektive eben nicht passiert war. ich hatte verstanden, dass ich offensichtlich nichts verstanden hatte. angefangen mit der gefühlswelt des mannes an sich. danke.

lustigerweise hätte ich den tag des ersten dates (GRAUENVOLL) und den abend desselben dates (SEHR LUSTIG) und die nacht eben dieses dates (INSTABIL) zusammengenommen, vergleichsweise immer noch als erfolg gewertet. ich hatte schon unerfreulichere dinge erlebt und ich kann mir zunehmend auch schlimmeres vorstellen. auf der fahrt nach berlin wurde mir schlagartig bewusst, dass ich weder sauer noch enttäuscht nach hause fuhr, genervt ja, aber primär hatte ich mitleid. zuviel mitleid letztendlich, um das verabredete folgedate komplett abzusagen. ich hätte genau das tun sollen. es gibt zu allem steigerungen.

die rebellion der katzen
desaster part II

eins war mir klar. ich befand mich auf dünnem eis. noch für ungefähr zwei wochen alleine, aber dann! zu zweit. ich hatte mich weitestgehend genordet, sah alles nicht mehr so eng und war fast schon freudig gespannt. wir schreiben den 9.11.2001, ein freitag, es ist dunkel, kalt und die frisur sitzt. wer A sagt muss auch B sagen und im weiteren die suppe selber auslöffeln.

ich muss eine sache im vorfeld erklären. ich lebe nicht alleine. nein. ich teile mein bescheidenes heim mit zwei entzückenden katzen, die mich, dafür bin ich dankbar, als gleichberechtigten wg-partner akzeptieren. beide sind im besten sinne imposant, also zu gut deutsch – FETT aber nett. wir alle drei waren also gerüstet, besuch zu empfangen.

der besuch kam und zwei koffer auch, wollten wir doch am folgenden abend auf einen ball. aber zwei koffer? nun, besagte mitbewohner fanden das mehr als prima, der besuch nicht. überhaupt nicht. theater, die erste. die Katzen wurden lautstark aus dem koffer verbannt und verschwanden auf nimmer wiedersehen. verschwunden ist verschwunden und wird auch nicht gefunden.

ich, gewöhnt mich um artfremde mitbewohner im weitesten sinne zu kümmern, beschloss ein abendmahl zu kochen. das entspannt. mich zumindest. alkohol? keine schlechte idee, weil additiventspannungskomponente inklusive. ich kann mich nicht erinnern, ob das essen an sich konvenierte. mir war es da schon rechtschaffen wurscht, ich hatte meinen spaß, auf dem besten wege mich zu betrinken. aus gutem grund. keine spur von den katzen.

auf dem höhepunkt und kurz vor ende des weines beschlossen wir, zu bett zu gehen. man kann ja nie wissen. nicht? natürlich. wir dachten uns einmal ist keinmal. denken ist dummes zeug. einmal ist wohl einmal und zweimal geht immer noch nicht. apropos ground zero..... keine gewalt auf den strassen berlins. sehr toll. gute nacht. falsch gedacht. es gibt unendlich viele themen über die man sprechen kann, wenn einem sonst nichts einfällt.

samstag-morgen. sonnenschein. keine ahnung warum, ein zeichen? zeichen gab es eine menge an diesem morgen. diskutieren! aber sicher doch, über inkompatibilitäten. welcher art auch immer, ich ging in die küche, der mensch muss essen. der besuch ging duschen. ich hernach auch. es lag was in der luft, das war nicht zu ignorieren. frisch geduscht und vordergründig gut gelaunt betrat ich den flur. der besuch hatte den vorhang vor der eingangstür in eben diesem flur beiseite geschoben und stand, ähnlich einem klassenstreber, rum. mein Blick folgte seinem ausgestreckten finger. PROTEST. materie gewordener ausdruck von katzenprotest. braun. die katzen blieben verschwunden, vermutlich einsortiert im bücherregal. keine ahnung. ein haufen scheiße im flur, sinn- und abbild meiner psychischen verfassung.

was macht der mensch, wenn ihm solch unbill widerfährt? erst mal sauber. derweil verkokelten im ofen die frühstücksbrötchen, um die sich dankenswerter weise der besuch in letzter sekunde kümmerte. guten appetit.

den Tag spare ich mir und allen anderen. ich war shopping-begleiter am potsdamer platz, stundenlang. ich wäre gerne zuhause geblieben und hätte mich entspannt, aber das wäre – ich zitiere – nicht standesgemäßes besuchsempfängerverhalten gewesen oder anders gesagt: ein frechheit. das fand ich auch. aber was soll's.

teil 3? da war doch noch was... ja genau der ball, hatte ich mir doch eigens hierfür ein nichts in schwarz gekauft. und wo sind eigentlich die katzen?

ballroom blitz
desaster part III

wir hatten also den potsdamer platz zentimetergenau abgearbeitet, jeden laden begutachtet. es war derweil 17:00 und ich hatte maximal 90 minuten, um mich aufzurüschen. der Sekt und ich gingen ins bad. wir legten uns in die wanne. puuuuuhhhh. finally, peace and quietness. genug, um wieder runter zu kommen.

ein scheuer blick in den spiegel brachte erstaunliches zu tage. vielleicht sollte ich in erwägung ziehen, im vorfeld jedweder festivität ein maximales erschöpfungsprogramm inklusive schlafentzug zu etablieren. wie auch immer, ich fand ich sah richtig gut aus. frisch geföhnt, onduliert, geschminkt und gepudert entschwob ich dem bad. der besuch, ca. 2 meter groß, starrte mich an. war ja auch beeindruckend, allein wegen meiner durch absätze erreichten maximalen körperhöhe von 1, 86 meter. wir machten uns also auf den weg. zwei giraffen en route zwergenland.

mal ehrlich, es hätte so schön werden können. lauter nette menschen, gutes essen, jede menge wein und musik, musik, musik. hätte, wäre, wenn... denn nichts ist leichter vom zaun zu brechen, als streit. die diversen kleineren unstimmigkeiten kulminierten passend gegen mitternacht in einer gigantischen gewitterwolke, über dem haupte meines begleiters schwebend. ich beschloss nachzufragen, was denn wohl sei, nun schon wieder...

was war also passiert? ich hatte mich erdreistet (mutti sagt in solchen situationen immer "erdrissen") zu tanzen. alleine. weil die begleitung die musik nicht mochte. sein gutes recht. meins auch. dachte ich. hatte ich bereits erwähnt, dass denken dummes zeug ist? mir war so. nicht nur hatte ich es gewagt im laufe des abends ALLEINE zum buffet (hunger) zu gehen, einmal sogar ALLEINE für königstiger (musste sein). nein. jetzt auch noch ALLEINE tanzen. das maß an frechheiten schien voll zu sein. er auch und ich war auf dem besten wege dahin. aber es geht sich eben entschieden besser im promillebereich unter 2,0.

ich bekam ohrensausen. das konnte doch nicht wahr sein. schon wieder diskutieren. ich saß da, starrte mein gegenüber an und dachte: NEIN! auf gar keinen fall. wie war das noch? "dann eben nicht." das habe ich gesagt. ruhe im karton. erst einmal. ich ignorierte die gewitterwolke weg.

es folgten noch zwei mehr oder weniger nette stunden auf dem ball.
auf der rückfahrt beschlich mich ein ungutes gefühl. was sollte dieser abend, oder besser dieser morgen, noch für mich bereithalten? theater, mit sicherheit. gedacht, bekommen. ich täuschte nach kurzer zeit eine ohnmacht vor.

der neue morgen brach an, ich hatte einen kater. drehschwindel everywhere. kaffee. in der küche fielen mir die leeren näpfe ins auge. beruhigend zu wissen. drei katzenkater und ich, alles in der reihe. blieb nur noch das problem in meinem schlafzimmer. mangels elan entschloss ich, es auszusitzen. es gab ein prima ski-rennen in meinem fernseher und ich kann, wenn ich will, stundenlang sinnentleert in die gegend starren. es war so gegen 11:00 uhr als der besuch ins wohnzimmer trat und sprach, er könne nicht schlafen, so ganz allein und weil dies so sei, führe er nun heim. ich war seiner meinung. wir hatten fertig, diesmal endgültig.

dann kehrte ruhe ein. und fast wie ein wunder, hinter mir im bücherregal, vernahm ich ein schnurren, erst ganz leise, dann lauter. wir schreiben den 11.11.2001, der beginn der fünften jahreszeit.

vor längerer zeit in drei teilen geschrieben.......

Donnerstag, 15. April 2004

gestern am papiermüll-container

aus der serie: so wird das wahrscheinlich nie was, aber lustig ist es doch.

auf dem weg zum supermercado, mal wieder im hausflur, ein treffen mit meinem nachbarn. aus erfahrung wird man bekanntlich ja super schlau und ich lerne schnell. deswegen verkneife ich mir bewusst sämtliche blödheiten und sage das magisch wort: hallo! und gehe vollkommen souverän an ihm vorbei. gott ich bin ja so was von cool, das haut mich jedes mal wieder um.

nachdem ich mein flaschenpfand in wein getauscht habe denke ich auf dem rückweg zur abwechslung mal wieder ein bischen an den nachbarn. groß genug ist er, alt genug auch, mit einer frau habe ich ihn irgendwie noch nie gesehen, das sind gute voraussetzungen. leider habe ich keinen plan, ober der werte herr nachbar nicht eine unglaublich blöde person ist, oder buchhalter oder beamter.

ich beschließe bei nächster gelegenheit konspirativ meine nachbarin auszuhorchen. im pläne und ränke schmieden bin ich weltmeister. nur geduld habe ich leider gar keine.

ich beschließe den papiermüll zu entsorgen, das ist ein guter gedanke, weil mittwochs immer die tonne geleert wird und die chancen, meine gigantische sammlung an zeitschriften final los zu werden sind nie besser gewesen, ausserdem ist ja immer noch nicht sicher, ob ich nicht doch in folge des peinlichen wochenendauftritts bei nach und nebel auziehen werde müssen.

gedacht, getan. mein dritter gang zum papiermüll sollte der entscheidende sein. die spiegelsammlung musste noch entsorgt werden, dann wär es geschafft. vollkommen selbstvergessen stehe ich nun im innenhof und denke darüber nach, dass es sehr erstaunlich ist, wie viele zeitungen ich in einem jahr so kaufe und was das alles kostet und welch ein unsinn und so weiter, während ich die zeitungen paarweise in die tonne versenke als hinter mit die hoftüre aufgeht.

ah, denke ich mir, der nachbar, mit papiermüll, sein pech. geschwister im geiste, auf der anderen seite. ich gucke ihn an und frage ihn, wie lange er denn für seine zeitungen gebraucht hat. er scheint mich nicht vernünftig verstanden zu haben und schaut mich an mit diesem hä?-ausdruck im gesicht. ich erkläre ihm, dass es mich brennend interessiert, wie lange er in seiner wohnung zeitungen gesammelt hat, also zeitlich gesehen, bis er es zu diesem beeindruckenden stapel gebracht hat. er denkt nach und sagt, er sammele jetzt schon das ganze jahr, obwohl er keine zeitungen sammelt, aber die tonne sei immer schon voll, wenn er nach hause käme.

es entsteht eine kurze schweigeminute, während wir abwechselnd unteren müll versenken. das ist ja so romantisch, am müll im innenhof, denke ich und frage ihn, ob er denn auch flaschen sammeln würde. er stuzt und sagt, ja, aber nicht, weil die glascontainer immer voll seien. ich weiss wovon er redet..... und vervollständige den satz. denn es ist super peinlich, nachts oder sonntags morges glasmüll im innenhof zu entsorgen, das macht einen höllenlärm und jeder weiss dann, aha, die frau schnatterliese (oder der sexy nachbar) säuft. womit niemand wirklich unrecht hat, aber unangenehm ist es mir doch. er grinst und nickt.

in einem anfall von über mut schlage ich ihm vor, ob er nicht lust hätte sich Samstag abend mit mir am glascontainer zu treffen und gemeinsam flaschen weg zu werfen? einzelnd und abwechselnd, dann müssten wir uns nicht allein peinlich finden. er fragt mich, ob das nun wirklich mein ernst sei und sage nein, aber die idee fände ich dann doch sehr verlockend. er sagt hmmmm.

leider war für gestern nicht mehr zu wollen mit und vom nachbarn, in meine wohnung einladen ging nicht, dort wurde vor wenigen tagen der zweite weltkrieg beendet und so sieht es auch aus.

das ist mit abstand die coolste anmache, in die ich je hereingeraten bin. wir haben uns gegenseitig unsere namen verraten und uns verraten, dass wir sie schon wussten, hahaha von den klingelschildern.

verknallt sein macht mürbe im gehirn, glaub ich.

Dienstag, 13. April 2004

to the only person it may concern

samstag, 10.4.2004, 10:35

frau schnatterliese kommt vom einkaufen zurück, langes wochenende und tödlich viel rest auf der urlaubs-to-do-liste……..

frau schnatterliese macht einen zwischenstopp am briefkasten und denkt, hui, viel post.

frau schnatterliese schnappt sich den hackenrolli mit den nahrungs- und trinkmitteln und stopft die post in denselben.

frau schnatterliese ist ein wenig unwirsch, weil der hackenrolli so schwer ist.

frau schnatterliese begegnet im hausflur dem nachbar aus der obersten etage, den sie so extrem sexy findet.

der sexy nachbar sagt, wenn sie, frau schnatterliese, meine wohnung hätten, dann, ja dann hätten sie es schwer.

in einem anfall von wahnsinn sagt frau schnatterliese, aber dann hätte ich ja auch sie, herr nachbar und das macht es ein prima geschäft.

der sexy nachbar guckt irgendwie komisch

frau schnatterliese wird dunkel-purpur-rot und murmelt sich was von drogen am frühen morgen in den nicht vorhandenen bart und verschwindet schnur-stracks in ihrer wohnung.

der sexy nachbar guckt immer noch.

frau schnatterliese denkt sich, jetzt erst mal einen sekt auf diese peinlichkeit und macht in gedanken pläne, dass sie ausziehen muss und das am besten nachts, wenn es dunkel ist.

frau schnatterliese sitzt im wohnzimmer und reüssiert immer noch über die peinlichkeit, nun beim zweiten sektglas.

frau schnatterliese beginnt langsam und mit sich selbst redend die einkäufe in den kühlschrank zu befördern.

aaaaaaah, die post.

frau schnatterliese guckt leicht irritiert auf die briefmarken, dann dämmert es ihr. das wird soch wohl nicht tatsächlich, das ist doch nicht zu fassen.

frau schnatterliese bricht in heilosen jubel aus und hüpft mit einem sehr roten buch durch die wohnung.

frau schnatterliese schnappt sich die sektflasche. und trinkt noch einen sekt. und drückt das buch. und guckt kurz rein. und stellt es dekorativ dorthin, wo sonst das computer stand und trinkt noch einen sekt, weil es da so gut hinpasst.

und zu feier des tages macht frau schnatterliese die lieblingsmusik an, sehr laut, ach ja und trinkt den rest vom sekt und guckt noch einmal fröhlich in das buch und freut sich und freut sich.

dann, um 15:00 fällt frau schnatterliese ziemlich besoffen in ihr bett und schläft ein paar stunden.....und träumt vom buch, na ja.... und freut sich im schlaf weiter.

ein geiler samstag.

frau schnatterliese bedankt sich. tausendfach!

bei vertraulichkeiten:

frauschnatterlieseatgmail.com

so sieht's aus:

Du bist nicht angemeldet.

der derzeitige wahnsinn:

guten
tag schnatterle
pennywein - 30. Jan, 13:24
hm
is wohl in echt schluss.
d.us - 10. Aug, 20:32
Solche
Tomaten haben wir letztes Jahr in Kroatien am Markt...
knutschflower - 4. Jul, 13:22
(Ich brauche doch immer...
(Ich brauche doch immer ein wenig länger, ich bin doch...
kid37 - 3. Jul, 23:58
Frau Schnatterliese,...
Frau Schnatterliese, schnell ein Hinweis - völlig themenfern....
Au-lait - 22. Jun, 15:37

so lange schon:

Online seit 7392 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:03

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