Montag, 11. April 2005

der mützenmann und die mützenfrau

als ich noch ganz klein war und mit meinen eltern idyllisch auf dem land wohnte, hatten wir eine nachbarsfamilie, die recht merkwürdig war. am allermerkwürdigsten war die frau nachbarin, die nämlich winters wie sommers nur in dicke wolljacken, wollhosen und wollsocken gehüllt das haus verließ. und, noch auffälliger immer eine plüschige, puschelige wollmütze auf dem kopf hatte. ja ihr war gerne mit all dem zeug auch mal warm, und ja, man sah nicht selten rinnsale (rinnsäler? rinnsalse??) an ihren schläfen herunter-naja-rinnen eben.

heute bin ich geneigt, der frau nachbarin, ebenso wie der kinderverkehrswacht der 70er, die immer gerne lustige grellorange wollmützen (mädchen bekamen ebenso grellorange kopftücher) verteilte, einen trendscout-award zu verleihen, wie ihn die welt noch nicht gesehen hat. ihr wart eurer zeit aber mal sowas von voraus.

mützen, wollmützen, im winter nützlich, wenn man keine frisur zu verteidigen hat, sind die optische geißel der menschheit. jeder, der etwas auf sich hält trägt eine, nicht nur bei frostigen temperaturen, nein, immer, morgens, mittags, abends, nachts, im frühling, im sommer und auch im herbst.

ich finde – das wird jetzt mal keinen mehr wundern – mützen ja sowas von hässlich, dass ich keine vernünftigen worte finde. wieso wollen menschen aussehen wie dj-ötzi? oder ben? hat niemand mehr einen spiegel zuhause? gibt es keine schaufenster mehr, in denen man seine optik kurz überprüfen kann? vollkommen normal aussehende menschen werden zu lächerlichen kopien von tom gerhard auf mallorca.

wollmützen sind die dicken bohnen mit speck der bekleidungsindustrie, nur im äussersten notfall in gebrauch zu nehmen. lasst es euch gesagt sein, es werden die mützenbilder der mützenmänner und mützenfrauen sein, die denselben in 15 jahren die schamesröte ins gesicht treiben. schlimmer noch, diese bilder werden durch nichts zu erklären sein.

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jazz_und_mehr - 11. Apr, 09:27

Aber Frau Schnatter, Sie kennen doch sicher den Satz von wegen "einen unter der Mütze haben". Worüber, wenn nicht über solche Witzfiguren sollte sich die Republik denn amüsieren?

Die Ausgeburt des Mützenkrebses sind jedoch diese Ballermann-Kondomzipfelmützen. Die gehören nun definitv vor die UN-Menschenrechtskommission. Ich fordere daher: Schwerter zu PflugscharenZipfelmützen zu Blauhelmen.

schnatterliese - 11. Apr, 10:00

ich will doch hoffen, dass jeweils immer einer unter der mütze ist, alles andere wäre nun wirklich bedenklich. der spruch indes, ist mir unbekannt, ich kenne: einen an der waffel haben, oder: da geht mir der hut hoch.

beides passt übrigens erstaunlich in den kontext. hach!
jazz_und_mehr - 11. Apr, 10:08

Solche Gedankenspiele entwickeln sich nur, wenn man unbemützt durchs Leben schreitet. Soviel ist sicher!

bei vertraulichkeiten:

frauschnatterlieseatgmail.com

so sieht's aus:

Du bist nicht angemeldet.

der derzeitige wahnsinn:

guten
tag schnatterle
pennywein - 30. Jan, 13:24
hm
is wohl in echt schluss.
d.us - 10. Aug, 20:32
Solche
Tomaten haben wir letztes Jahr in Kroatien am Markt...
knutschflower - 4. Jul, 13:22
(Ich brauche doch immer...
(Ich brauche doch immer ein wenig länger, ich bin doch...
kid37 - 3. Jul, 23:58
Frau Schnatterliese,...
Frau Schnatterliese, schnell ein Hinweis - völlig themenfern....
Au-lait - 22. Jun, 15:37

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:03

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