Donnerstag, 30. September 2004

pop.komm doch mal rüber, du!

auf vielfältigen druck und weil man ja bei fieber ein bischen panne im kopf wird, habe ich gestern einen freund gebeten, mir viel zu besorgen, was er auch getan hat, der gute.

eigentlich muss ich das ja ganz anders anfangen, ich hatte da mal einen freund vor ganz vielen jahren, der hat ganz entsetzliche musik gehört, bombasto-rock mit reichlich ramtamtam und synthesizerorchestrierung (ich meine die gruppe hieß yes, kann ich mich aber vertun). insgesamt, wie ich fand, rechtschaffen grauenvoll, und manchmal hätte ich mir beim himmlischen d.j. ‚the final countdown’ von europe gewünscht, aber das wäre ein spässchen gewesen, bei dem ich gefahr gelaufen wäre, ernst genommen zu werden. von wem auch immer.

der mann samt musik verabschiedeten sich dann irgendwann auf ein studiensemester in ferne landen und kurz später auch ganz aus meinem leben. zurück kamen die b52’s und allerhand dinge, die wir anfang der 90er so gehört haben. musik gerne laut, auch lauter. in all dem tohubawohu tauchte irgendwann mal eine kassette (das sind die lustigen dinger mit den zwei löchern drin, die man in walkmänner schubste, damals) der fantastischen vier auf. purer zufall, denn ich war nie ein hip-hopper, rapper oder was auch immer das genre der f.v. sein soll.

jetzt geht’s ab, wurde so lange gedudelt bis die kassette (s.o.) entnervt den geist aufgab, was unproblematisch war, denn zu diesem zeitpunkt gab es bei mir nicht nur einen cd-player, sondern auch ein neues f.v.-album, vier gewinnt, was ich aus zwei gründen mochte, einmal wegen 'lass die sonne rein' und andermal wegen 'es wird regen geben'. der junge mann, der damals öfter und dann noch öfter bei mir vorbeikam, gestand mir seine verwirrung ob dieser musik und dachte was geht, als ihm der 'saft' in die ohren klickerte.

ich fand dann nicht alle folgenden alben so fein, wie die ersten beiden, über einiges hab ich mich auch schwer geärgert. und irgendwann mal beschlossen, nicht mehr alles unkritisch zu kaufen, was die f.v. so auf den markt produzieren (und ich nehme ihnen immer noch ‚freundeskreis’ sehr sehr sehr übel, aber gut).

nun hab ich sie also, die neue, und sie ist gestern ratzfatz auf meinem ipod gelandet, quasi ungehört und unkritisch, nicht denken, drauf. und um nachhaltigen ärger mit der hausgemeinschaft zu vermeiden, hab’ ich mich mit musik im ohr und textheft gestern in wanne und bett verabschiedet und demzufolge nicht wie üblich gelärmt.

nachdem ich e. dann heute morgen in meine wohnung gelassen habe ging es mit dem gleichen thematischen grundraster (knöppe inne ohren) in die u-bahn. Ist ja pop.komm hier in berlin im moment und ich habe eine menge pop.komm in köln mitgemacht, aktiv und passiv.aber es gibt dinge, die ändern sich nie, kann man die stadt wechseln, wohin man will. und das sind die versprengten, die einem auf der strasse, in restaurants, in clubs oder solchem was man dafür halten kann, begegnen, die musiker und die, die sich dafür halten, das business und das, was sich dafür hält, die kritiker und die sich dafür halten und eben auch die partypeople, die notorischen.

und so einem exemplar saß ich heute morgen in der u-bahn gegenüber, sehr süß, mit fresstütchen und banänchen, glasige augen, kapuzenpulli auf und müde, sehr sehr müde war er, der mann. aber das kann ich verstehen, wär ich ein paar jahre jünger und student oder so, dann ging mir das bitte auch nicht anders. ich lasse mich also, zugegebenermaßen freudig, weiter von meiner musik anbrüllen, als er sich bewegt, der mann mit der kapuze gegenüber. ich sehe, er krümmt sich ein bischen, ich sehe er lacht. und menschen die einen anlachen, da soll man ja zurückanlächeln, mach ich auch. keine änderung des verhaltens, es lacht weiter, tränen. ich denke mir, hab ich was im gesicht? einen fleck, oder schlimmeres und ziehe mir für einen moment den stecker und gucke ihn erwartungsfroh an. er rezitiert pipis und popos, immer wieder, muss ich wohl doch was lauter als gedacht gewesen sein, und lacht und lacht und lacht.

kann ich verstehen, find ich auch lustig. falls jemand einen grund braucht, also noch einen, um sich viel zu kaufen, hier ist er: man lernt damit leute kennen, nette, lustige leute.

ich mag aber 'leben zu zweit' lieber. so!

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miss.understood - 30. Sep, 17:00

soso, über exfreund zu fanta vier ...

das hat dir dieser mann aber sauber beigebracht!

schnatterliese - 30. Sep, 17:02

jeder

ist für irgendwas gut. wobei, manchmal....

bei vertraulichkeiten:

frauschnatterlieseatgmail.com

so sieht's aus:

Du bist nicht angemeldet.

der derzeitige wahnsinn:

guten
tag schnatterle
pennywein - 30. Jan, 13:24
hm
is wohl in echt schluss.
d.us - 10. Aug, 20:32
Solche
Tomaten haben wir letztes Jahr in Kroatien am Markt...
knutschflower - 4. Jul, 13:22
(Ich brauche doch immer...
(Ich brauche doch immer ein wenig länger, ich bin doch...
kid37 - 3. Jul, 23:58
Frau Schnatterliese,...
Frau Schnatterliese, schnell ein Hinweis - völlig themenfern....
Au-lait - 22. Jun, 15:37

so lange schon:

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:03

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