Dienstag, 19. Oktober 2004

the quitter in me!

nachdem ich heute morgen rechtschaffen planlos in meiner wohnung herumgeirrt bin, auf der suche nach den laufschuhen, die ich partout nicht finden konnte, und die ich dann doch noch vor der haustüre fand, weil ich sie dort hab stehen lassen, am sonntag, nachdem ich von meinem wanderlaufspaziergang um den grunewaldsee wieder kam, der eigentlich eine andauernde flucht vor herumtollenden großgewachsenen hunden war, vor denen ich bisweilen respekt und auch gerne mal angst habe, musste ich mich erst eimal erschöpft auf meinen (obacht jetzt kommt es) elephantentisch setzen, wo es sich vortrefflich schuhe anziehen lässt.

da fiel mir dann auch auf, dass meine laufhose irgendwie komisch war, also eher mir in der hose, oder die hose an mir, ein blödes gefühl war das. ich schau so an mir runter und denke, nö, da ist nichts und trolle mich ins bad um klämmerchen in mein haar zu packen, immer denkend, ne, also echt jetzt, in dieser hose nicht. der running-is-a-piece-of-shit-deamon sitzt auf meiner schulter und plärrt fortwährend, geh doch wieder ins bett, trink einen kaffe, bleib zuhaus es ist nass und kalt und dunkel und zu spät ist es auch fast schon.

die hose, die hose, die hose, ich zieh eine andere an, denk ich und indes ich aus ihr raussteige, aus der verdammten hose, stelle ich fest, sie verkehrt herum angezogen zu haben. wow, mein lieber herr gesangsverein, das ist slapstick, das glaubt mir doch keiner, ich drehe also die hose um, quasi um 180 grad in der horizontalen und steige wieder rein. alles fein, passt und fühlt sich unspektakulär normal an.

ich kalauere ein wenig vor mich hin in sachen, wie unglaublich sinnvoll es sein kann, seine brille sofort nach dem aufstehen anzuziehen, dann hat man nämlich weniger probleme mit dem wiederfinden diverser dinge und dem erspähen von fehlerquellen namentlich an sich, man stößt sich weniger oft die füsse an türrahmen und tritt weniger häufig in umherliegende katzenstreu-brösel. dann begehe ich den folgenschweren fehler auf die uhr zu schauen. 6:27, ich sollte seit fast 20 minuten bereits das haus verlassen haben, der to-run-is-dumm-labersack in mir beschließt: zu spät, jetzt eine tasse kaffee, aktives entspannen, statt passivem verspannen, also.

ich fühle mich extrem rückgradlos. morgen mach ich es was besser. nein, morgen mach ich besser was. eine leuchtiode auf die verderseite der hose und die schuhe wieder schön strunzig vors bett.

Montag, 18. Oktober 2004

78

.... miss him!

kinski

mein leben in zwei schrank-koffern

im übertragenen sinne. das ist ein zentraler gedanke in mir, seit jahren schon. alles was ich habe und brauche wünsche ich mir verpackbar in ungefähr einer stunde. dann bestelle ich ein taxi und gehe. irgendwo anders hin.

in realita stellt sich mein leben als mutter aller computerspiele dar, tetris, stapeln einer unüberschaubaren masse an unsinnigkeiten. devotionalien, fein säuberlich in abseiten weg-ge-tetris-t. ich hasse das, nicht weil mir mein klimperkramleben im weg steht, ich dennoch weiss, wo er ist, der müll, die vergangenheit, die sich in unfassbarkeit manifestiert, materialisiert.

immer wieder bin ich feuer und flamme, mir einen kleinen lastwagen zu mieten und alles was nicht benutzt oder gebraucht wird auf den sperrmüll zu verbringen, fein säuberlich getrennt nach materialgruppen, bis ich den hall in den räumen wieder hören kann.

ich habe in den vergangenen 12 monaten schätzungsweise 500 bücher weggeschafft, dafür haben mich freunde recht unfreundlich als wahnsinnige bezeichnet. ich habe, bis auch wenige sonderexemplare, die komplette s.s.-gedenk-plüschtier-sammlung und die gesamte t.r.-plüschtier-sammlung in die kita um die ecke verbracht. ich habe schätzungsweise 50 werbetassen in den müll geworfen. und noch so einiges mehr, soviel, dass lücken und löcher in den regalen entstanden sind.

letztlich ist es aber nicht das wegwerfen, das mir im magen liegt, es ist der kontinuierliche nachschub an belastung, der mich ärgert und auch meine unfähigkeit - auch auf die gefahr hin, menschen vor den kopf zu stoßen - dem nachschub ein ende zu bereiten. der mechanismus ähnelt dieser fernsehshow aus dem 70ern mit diesem laufband und dem fragenzeichen, one-way-street-krempel-into-my-life-and-hating-it.

ich halte all das für eine masche, menschen an einem ort möglichst fest an zu binden, zu beschweren, zu belasten. ich glaube, deswegen bauen menschen häuser für sich und immer. und unter dieser kontinuierlichen belastung werden menschen träge und unzufrieden und – wie ich – rappelig.

ich möchte mein leben in zwei schrank-koffern haben und wenn ich weg will, möchte ich das können. dazu werde ich in den nächsten wochen und monaten mein gehirn ausschalten müssen und auch auf die gefahr hin, zuviel von mir herzugeben, eine abnabelung einleiten. und wenn ich es dann hinter mir und mein leben im karton habe, dann werde ich wissen, ob das ziel gut war.

Freitag, 15. Oktober 2004

freitag sollte man frei haben! frei nach dem sams

menschen. alle möglichen, jetzt mal. nein, andersherum, nur alle möglichen menschen, die mir den tag über regelmäßig über den weg laufen, wir wollen ja mal ausnahmsweise nicht verallgemeinern hier. offen gestanden, ich mache mir sorgen. um die, und um mich auch. wenn sie mir zu nahe kommen, was viel zu oft passiert. ich rede von ekel oder hysterie, paranoia. die dann auch mal auf mich überschwappt, mir ein unangenehmes puckern oberhalb meiner rechten augenbraue beschert.

herrn s. (und nein, es bestehen keine privaten, verwandtschaftlichen oder sonstigen beziehungen zwischen herrn s. und mir, lediglich berufliche) zähle ich zu dieser kaste gehirnherpes erregender menschen. er ist im grunde genommen ungefährlich, offensichtlich schizophren aber gewaltfrei, hoffe ich. ein wenig wie ein schocker in einer geisterbahn auf einem x-beliebigen rummel, du weißt, er kommt, du weißt er ist ein pappkamerad, aber du weißt nicht wann und wenn er dich aus dem toten winkel anspringt, rast das herz, kurz, aber wahrnehmbar. bei licht betrachtet ist herr s. so harmlos wie ein hasenpürzel, klein rund und puschelig und hinten.

dann widerum steht er vor einem und lacht hysterisch und man fragt sich, was hat er, welche pille, welches kraut, was ist los, warum steht der da und lacht und worüber eigentlich. dann fängt es an, das pochen, dann denkt man wieder, was ist das, wo ist der eigentlich und kann der nicht gehen. aber er geht nicht, er geht nur, wenn man ihm sagt, dass er stört, dass er nervt, dass er sich beschäftigen soll, fingernägel kauen vielleicht oder nase bohren, nur allein und weit weg muss es sein. dann geht er meistens, dreht sich noch ein paar mal um kichert hysterisch. und weg ist sie, die fata morgana eines pathologischen irren.

manchmal sehe ich herrn s. an strassenecken stehen und die kreuzung bewachen, anders ist es nicht zu erklären, das was er da macht, er steht da alleine und passt auf, dass nicht passiert, zumindest nicht ohne sein beisein. er ist – kleiner visueller trick: zeige-und mittelfinger-gekreuzt - <- so mit pollern, laternen, wegweisern, fahrzeugen aller art und jedem!!!! passanten, sieht alles, spricht mit allen weiss alles und erzählt alles, in seiner nicht greifbaren wahnsinnigen art. ob man will oder nicht. niemand will, nie. stört ihn nicht.

heute musste und wollte ich mich zur abwechslung mit meiner arbeit befassen und herr s. wollte mir dinge erzählen, von präsidenten aus parguay und straßensperrungen und verspätungen. jetzt bin ich raus aus dem thema, weiss was ich nicht wissen will, war durchgängig freundlich und friedlich. und kann den mist am wochenende erledigen, zuhause, ohne herrn s.

bei vertraulichkeiten:

frauschnatterlieseatgmail.com

so sieht's aus:

Du bist nicht angemeldet.

der derzeitige wahnsinn:

guten
tag schnatterle
pennywein - 30. Jan, 13:24
hm
is wohl in echt schluss.
d.us - 10. Aug, 20:32
Solche
Tomaten haben wir letztes Jahr in Kroatien am Markt...
knutschflower - 4. Jul, 13:22
(Ich brauche doch immer...
(Ich brauche doch immer ein wenig länger, ich bin doch...
kid37 - 3. Jul, 23:58
Frau Schnatterliese,...
Frau Schnatterliese, schnell ein Hinweis - völlig themenfern....
Au-lait - 22. Jun, 15:37

so lange schon:

Online seit 7754 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:03

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