im übertragenen sinne. das ist ein zentraler gedanke in mir, seit jahren schon. alles was ich habe und brauche wünsche ich mir verpackbar in ungefähr einer stunde. dann bestelle ich ein taxi und gehe. irgendwo anders hin.
in realita stellt sich mein leben als mutter aller computerspiele dar, tetris, stapeln einer unüberschaubaren masse an unsinnigkeiten. devotionalien, fein säuberlich in abseiten weg-ge-tetris-t. ich hasse das, nicht weil mir mein klimperkramleben im weg steht, ich dennoch weiss, wo er ist, der müll, die vergangenheit, die sich in unfassbarkeit manifestiert, materialisiert.
immer wieder bin ich feuer und flamme, mir einen kleinen lastwagen zu mieten und alles was nicht benutzt oder gebraucht wird auf den sperrmüll zu verbringen, fein säuberlich getrennt nach materialgruppen, bis ich den hall in den räumen wieder hören kann.
ich habe in den vergangenen 12 monaten schätzungsweise 500 bücher weggeschafft, dafür haben mich freunde recht unfreundlich als wahnsinnige bezeichnet. ich habe, bis auch wenige sonderexemplare, die komplette s.s.-gedenk-plüschtier-sammlung und die gesamte t.r.-plüschtier-sammlung in die kita um die ecke verbracht. ich habe schätzungsweise 50 werbetassen in den müll geworfen. und noch so einiges mehr, soviel, dass lücken und löcher in den regalen entstanden sind.
letztlich ist es aber nicht das wegwerfen, das mir im magen liegt, es ist der kontinuierliche nachschub an belastung, der mich ärgert und auch meine unfähigkeit - auch auf die gefahr hin, menschen vor den kopf zu stoßen - dem nachschub ein ende zu bereiten. der mechanismus ähnelt dieser fernsehshow aus dem 70ern mit diesem laufband und dem fragenzeichen, one-way-street-krempel-into-my-life-and-hating-it.
ich halte all das für eine masche, menschen an einem ort möglichst fest an zu binden, zu beschweren, zu belasten. ich glaube, deswegen bauen menschen häuser für sich und immer. und unter dieser kontinuierlichen belastung werden menschen träge und unzufrieden und – wie ich – rappelig.
ich möchte mein leben in zwei schrank-koffern haben und wenn ich weg will, möchte ich das können. dazu werde ich in den nächsten wochen und monaten mein gehirn ausschalten müssen und auch auf die gefahr hin, zuviel von mir herzugeben, eine abnabelung einleiten. und wenn ich es dann hinter mir und mein leben im karton habe, dann werde ich wissen, ob das ziel gut war.
schnatterliese - 18. Okt, 18:48