wenn der irrsinn zuschlägt, färbe ich mir einfach mal die haare, also ich färbe sie mir auch ansonsten recht regelmäßig mit oder ohne bräsigkeit im hirn, weil ich nicht möchte, dass jeder bemerkt, dass ich eigentlich mehr graue haare habe, als ich mit meinem jugendlich-schwungvollen image vertreten kann. es läuft in der regel auf blond hinaus. und wenn mir richtig blond zu blond erscheint, entscheide ich mich ab und an mal für hell-asch-blond. das wird dann gerne mal grün-stichig.
wie am samstag. letzten samstag. natürlich nach ladenschluss. keine chance dies malheur zeitnah zu beheben.
man soll ja bekanntermaßen das beste aus solchen situationen machen und mehrere monate einschließen sind genauso wenig sinnvoll wie heulen oder glatze rasieren. also zieht man sich am besten passend zu seiner haarfarbe an. was mir ein leichtes ist, denn ich hatte doch unlängst diesen pullover gestrickt und stelle gerade fest, via blick in den spiegel, mein ex-gülden haar und's pullöverchen haben fast die gleiche farbe. tolle nummer das!
die kollegin meint, dem wäre nicht so.
aber wenn sätze schon mit nein-nein und ih-wo oder nicht-doch anfangen......
schnatterliese - 13. Sep, 10:50
ich hätte das gerne mal geklärt hier.
und es ist keine abhandlung über stinkende und/oder flockende u-bahnfahrer, sondern über die polizei und die strassenverkehrsordnung.
ich fahre jeden gottverdammten wochentag mit der s-bahn numero 1 in richtung berlin mittte und steige unter den linden aus. im moment bedauerlicher- und zwangsweise aufgrund des projektes 'bauen mit perspective' der bvg, auf der falschen strassenseite.
ich spreche nicht oder ungern vor 9:00, es besteht auch keine notwendigkeit, bis 9:00 uhr ist außer mir keiner da bei mir. ich bin nicht notwendigerweise schlecht gelaunt, nur unkommunikativ.
eigentlich bin ich dieser tage fast gut gelaunt morgens, primär, weil die luft so trocken ist und meine aufwendig zurechtgebastelte frisur nicht durch übermäßige humidität bereits vor sprechbeginn dahin ist.
ich verließ also unlängt, quasi eben, das falsche ende des s-bahn-hofes und sehe mich mit massenweise polizisten mit und ohne hut, helm, motorrad und was man sonst so mit sich trägt als ordnungshüter, konfrontiert. alle miteinander beseelt von nur einem gedanken, das hotel adlon zu beschützen und den darin enthaltenen irakischen übergangs-präsidenten, herrn al Jawar. löblich löblich.
es parken also eine indifferente menge limousinen, eskortenmotorräder vor dem haupteingang des hotels, in der gegend herum stehen besagte schützer, fahrer und sonstiges volk.
die ampel ist rot, was aber niemanden zu stören scheint und nachdem ich mich versichert habe, dass kein kind in der nähe ist, das im ernstfall schaden in seiner verkehrstechnischen sozialisation nehmen kann, bin ich lemming-ähnlich den passanten hinterher. in meinen ohren blubbert herr guitar-watsen, ich bin bester dinge.
aus dem augenwinkel sehe ich, dass der herr motorrad-polizant offensichtlich mit mir spricht, ich ziehe den ohrstöpsel und gucke ihn gespannt an.
sagt er: können sie mich verstehen?
sag ich: wie meinen sie das?
sagt er: können sie mich verstehen?
sag ich: ja, aber warum?
sagt er: können sie rot und grün voneinander unterscheiden?
sag ich: ja, ja, gucken kann ich, hören kann ich, verstehen geht auch, is jetzt gut?
in diesem moment ramentert er mich mit themen wie, man geht nicht über rote ampeln, man verstößt nicht gegen die straßenverkehrsordnung, und dies und jenes und die kinder blablabla zu,
indes ich mich umdrehe und murmelnd schwöre diesen verstoß gegen deutsches recht und gesetz nie wieder zu begehen und mir mein ohr wieder zu stöpsele.
sagt er: JUNGE FRAU!
ich fliege herum und sage: WAS? (er hat jetzt einen feind, mich, niemand nennt mich junge frau oder gar fräulein)
sagt er: als teilnehmer am straßenverkehr dürfen sie keine stöpsel im ohr haben! das kostet 5 euro
sag ich: hier, nehmen sie die 5 euro, ich will keine quittung, ich muss arbeiten.
sagt er: nein.
sag ich: wie jetzt? darf ich gehen?
in diesem moment kommt herr al Jawar, respektive bekommt der nervtöter eine nachricht, dass das zu schützende subjekt alsbald mit verlassen des hotels droht und ich bin offensichtlich in gnade entlassen.
was ich gerne wissen möchte ist, hat der mich verarscht, oder darf ich in der tat nicht mit ipod-knöpfen in den ohren spazieren gehen? oder war der nur neidisch, weil meine frisur sitzt?
schnatterliese - 9. Sep, 10:18
b. hatte r. auf einer mittelmeerinsel, deren name mir entfallen ist, kennengelernt. r. war eine ausnehmend lebenslustige person aus wien. wir schreiben das jahr 1995. es muss ein heisser sommer gewesen sein, glaube ich, was aber letztendlich nicht zählt, denn was zählt ist dieser tag und er war heiss und schwül.
r. war in köln und b. hatte gekocht, auch für mich. genutzt hat es uns wenig, denn hätte es, würde ich jetzt nicht darüber schreiben müssen.
nachdem wir einige bars testweise angetrunken hatten und mit der qualität des weines unzufrieden blieben, beschlossen wir, den abend mit einem gläschen gin-tonic in einer kölner innenstadt diskothek, deren namen nicht genannt werden darf, ausklingen zu lassen.
r. und ich steuerten gradewegs auf den hinteren tresen zu und bedeuteten dem anwesenden barpersonal unser begehr. gin jetzt. weil es nun aber so erstaunlich warm und in dem tanzkeller noch bedeutend wärmer war folgte auf gin jetzt, gin jetzt noch mal und darauf noch mehr gin. alles aus eleganten gläsern, strohhalm inklusive.
ich habe irgendwann zwischen gin und gin meinen namen und auch meine schuhgröße vergessen und dann geglaubt, dass b. und r. nach hause gegangen seien, was ein problem war, denn b., oder war es r.?, hatten all mein geld. das einzige was mir noch bewusst war, war, dass ich dringend meine jacke benötigte und die war im besitz der gardrobiere und der garderobenschnipsel war mit meinem geld bei b. oder r. nicht das es einen unterschied gemacht hätte.
in diesen situationen habe ich mir vor jahren angewöhnt IMMER ein tampon mit einem roten punkt auf der plastikfolie gemalt in meiner jakentasche mitzuführen, so bekommt man, das ist verbrieft, immer sein zeug aus der garderobe. nach einem gerüttelt maß zeit hatte ich auch die anwesende dame in jener nacht überzeugt, dass ich dringend in alle jackeninnentaschen würde fühlen müssen. ich hatte sie, die jacke, gerade gefunden, als ich von hinten meinen namen hörte.
die welt ist ein wundervoller platz, b. und r. waren noch da, ebenso wie mein geld, meine freiheit, meine klamottenschnippsel und mein schlüssel. ich konnte beweisen, dass die jacke die meine war, meine zeche zahlen und ein taxi auch. eins nach hause.
aus einem mir unbekannten grund stand mir der sinn nach einem hamburger royal ts und ich bedeutete dem taxifaher er möge die drei meter an meiner wohnung vorbei fahren und mich beim burger-dealer abliefern. wo ich dann oben besagtes nahrungsmittel verlangte und bekam und recht aufgeräumt gen zuhause wankte.
der burger und ich gingen ins bett.
als im nächsten tag aufwachte, war mir der burger ein großes rätsel, er war kalt und meine nase hatte eine pappdeckelkerbe. ich hatte das ungute gefühl, den burger geklaut zu haben, entweder einem passanten oder dem hersteller, genau sagen konnte ich es aber nicht, denken noch weniger.
und weil kalte burger nicht schmecken, habe ich den sinnlosen versuch unternommen, ihn in der microwelle zu erhitzen, was ein unschönes szenario ergab. um das ich mich ein paar tage später kümmerte.
ich lehne seitdem strohhalme in drinks ab und kann nur nochmals betonen, der tampon trick ist ein guter!
schnatterliese - 8. Sep, 18:34