Mittwoch, 9. Februar 2005

schwere geburt!

ich bin blogmama geworden.

ich wollte immer schon blogmama werden! jippie! yeah!

gehet hin und lest.

er will, dass ihr vorbei kommt, und seinen spitznamen hat er von einer gruselwichtelveranstaltung hier in berlin. wir lieben ihn alle. also ich auf jeden fall!

meet my baby-boy und immer schön lieb zu ihm sein!

wenn man sonst nichts vor hat, geht man zum arzt.

nach etwas mehr als einer stunde schaue ich zum einmillionsten mal auf die uhr und bemerke, dass ich soeben unfassbar sauer geworden bin. ich beschließe, die dame sprechstundenhilfe am tresen zu konsultieren, um zwei dinge in erfahrung zu bringen, zum einen, warum es in diesem wartezimmer lediglich 15 grad hat und zum anderen warum ich seit 90 minuten in dieser eishölle sitzen und warten muss.

sie schaut mich leicht betroffen an und meint ich wäre gleich an der reihe, was ich mit den worten, es sei ausser mir auch niemand mehr im wartezimmer, der sich entweder zu tode frieren oder zu tode warten könne, kommentiere. sie blickt mich ein wenig irritiert an, ich betone, dass es sich bei keiner meiner vorangegangenen bemerkungen um einen scherz gehandelt habe und entnehme ihrem leeren blick, dass sie nicht den blassesten schimmer hat, wovon ich rede. egal, darauf kommen wir später noch einmal zurück, denn der doktor ist nun bereit mich zu empfangen.

ich setze mich gewitterziegig auf einen dieser saudoofen schwingstühle, die in allen arztpraxen dieser welt herum zu stehen scheinen. er schaut mich recht forsch an und fragt mich, was wir denn hätten. ich setze zu einem ‚nun’ an und will ihm erläutern, was mein begehr ist, als er mich unterbricht und mir erklärt ich möge doch bitte einen einfachen satz mit meinem gebrechen formulieren, eine diagnose meinerseits sei nicht von nöten.

so. jetzt, spätestens jetzt, hat er eine patientin vor sich schwingend, die richtig fett angepisst ist und das wird im weiteren unsere kommunikation ein wenig überlagern. ich sage in der mir eigenen subjekt-, prädikat-, objekt-art, dass mir kalt sei, nach 90 minuten in seinem kühlschrankwartezimmer und dass ich mir seinen scheisston verbitte, ich sei hier kunde und hätte einen maximal geschwollenen knöchel, der überdies dunkelblau sei, allerdings nicht schmerzt und voll bewegungsfähig sei (hole luft und setzt fort) und eine schulter, die im gegensatz zum fuß offensichtlich kaputt gegangen sei und recht intensiv schmerze. der herr arzt fragt mich, den wartezimmer-part ignorierend, was ich denn mit dem knöchel gemacht hätte und ich erwidere wahrheitsgemäß: nichts. die schwellung sowie die einfärbung seien plötzlich da gewesen, zum wiederholten mal und ich könne mit keiner verletzung dienen.

er sieht sich den eiskalten (!!!) fuß an und wundert sich ein wenig und dann ein wenig mehr, weil er, der fuß, nicht schmerzt, einwandfrei beweglich ist und auch sonst vollkommen normal reagiert, mit der einen aussnahme, dass er doppelt-dick geschwollen und lustig verfärbt ist. der doktor sagt, so sieht ein satter bänderriss aus, nur, dass wir leider keinen bänderriss vorliegen haben, ebenso wenig wie einen bruch oder ähnliches. runzelt die stirn, wiegt den kopf hin und her und beschließt, den fuß dennoch zu röntgen.

ich gucke ihn an und bitte ihn, doch in kurzer form (subjekt, prädikat, objekt) die von mir in der einleitung nicht geforderte diagnose nun zum besten zu geben. er schaut irritiert und sagt nichts. ich lächele freundlich. er wendet sich meiner schulter zu, die, wie ich eingangs bemerkte, weder geschwollen, noch verfärbt, dafür aber vollkommen unbeweglich. er ruckelt ein wenig an mir herum und verkündet auch die schulter zu röntgen. bitteschön, ich bin ja ohnehin bereits da.

dann bedeutet er mir vor dem röntgenzimmerchen platz zu nehmen, es käme umgehend eine person, die sich der sache und mir annehmen würde und entschwindet. ich sitze mal wieder in der gegend herum und warte ein wenig, im nachbarraum scheint ein fest gefeiert zu werden, es dringt ein großes hallali und gelächter durch die tür nach aussen, praxispersonal verschwindet in dem zimmer und wird nicht mehr gesehen. nach 20 weiteren minuten erscheint die dame der strahlen macht bilderchen meiner extremitäten und verweist micht zu meiner totalen begeisterung ins wartezimmer, den eisschrank, zurück.

wer rechnen kann weiss, dass ich zu diesem zeitpunkt bereits seit 2,5 stunden herumwarte und friere. die dame sprechstundenhilfe zuckt nervös mit dem auge und beginnt sich leierkastenähnlich zu entschuldigen und das in einer art, dass es selbst mir peinlich wird. ich lasse sie wissen, dass das kind ohnehin im brunnen sei, und alles nur halb so schlimm wäre, wenn wenigstens eine der vier heizungen im wartezimmer angeschaltet werden würde und ob sich wirklich niemand wundere, dass die patienten/kunden im besagten zimmer/kühlschranck ihre skijacken anbehielten. damit scheint sie nun allerdings überfordert und sagt, die ginge mal gucken, worauf ich sie korrigiere und sage: fühlen!!!

unterdes werde ich von einer mir bis dato unbekannten person in das nächste behandlungszimmer gebeten, in dem ich erst mal 10 minütchen alleine und mit unbekleidetem oberkörper vor einem ultraschallgerät auf den lustigen arzt warten darf. der, nachdem er dann zugegen ist, erst einmal röntgenbilderchen betrachtet und – oh wunder – zu protokoll gibt, kaputt sei nichts, was von mir mit einem ‚hört hört’ kommentiert wird.

das muss wohl der moment gewesen sein, wo der herr doktor geblickt hat, dass seine patientin (ich) irgendwie verärgert ist. er sitzt da auf seinem sesselchen, hinter seinem tischchen und erklärt mir die tollsten dinge, während dessen ich auf einem schemelchen vor einer liege hocke und der bildschirm des ultraschallgerätes mir meinen namen entgegen blinkt. ich denke ein bischen über slapstick nach und frage den lustigen doktor dann, was er denn mit all den erfrorenen patienten macht. er stutzt und sagt: wie bitte? ich erhebe leicht meine stimme und bedeute ihm, dass ich nunmehr seit mehreren stunden in den unterschiedlichsten räumen und gängen seiner tollen praxis vor mich hinfriere, und ich gerne jetzt in einem einfachen satz (subjekt, prädikat, objekt) erklärt hätte, zu welchem zweck.

das doktorchen kommt hinter seinem tischchen hervor und ultraschallt kommentarlos meine schulter und erlaubt mir, mich wieder anzuziehen.

zu meinem fuß kann er nichts sagen und überreicht mir pillchen (homöopathische blümchentabletten) die die schwellung und die verfärbung beheben sollen und rät zu einer überprüfung meiner blutgerinnungswerte. die schulter hat eine sehnenentzündung, der mit einer ‚verordnung’ begegnet wird.

eine verordnung??? was ist denn das denke und frag ich, dann murmele ich mir dinge in den gedachten bart wie harhar, notstandsgesetzte, gleich kommt die polizei und frage den doktor, ob ich wegen einer verordnung eingesperrt werden kann und ob das sittenwidrig sei. das doktorchen selbst findet nur sich witzig, mich nicht und beharrt auf dem satz ich bekäme nun eine verordnung und zwar am tresen wo die sprechstundenhilfe zuhause ist und geht.

was auch immer eine verordnung ist (ich vermute eine art überweisung an einen krankengymnast) ich muss jetzt eine armschleuderbewegungstherapie machen und werde akkupunktiert.

das büro verlassen hatte ich um 11:30, wieder zugegen war ich um 16:00. 4,5 stunden......

bei vertraulichkeiten:

frauschnatterlieseatgmail.com

so sieht's aus:

Du bist nicht angemeldet.

der derzeitige wahnsinn:

guten
tag schnatterle
pennywein - 30. Jan, 13:24
hm
is wohl in echt schluss.
d.us - 10. Aug, 20:32
Solche
Tomaten haben wir letztes Jahr in Kroatien am Markt...
knutschflower - 4. Jul, 13:22
(Ich brauche doch immer...
(Ich brauche doch immer ein wenig länger, ich bin doch...
kid37 - 3. Jul, 23:58
Frau Schnatterliese,...
Frau Schnatterliese, schnell ein Hinweis - völlig themenfern....
Au-lait - 22. Jun, 15:37

so lange schon:

Online seit 7633 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:03

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